Den Haag, 6. März 2023 – Solar- und Windenergieunternehmen, Branchenverbände, die niederländische Regierung, Wissensinstitutionen, NGOs und Gewerkschaften werden sich gemeinsam für die Nachhaltigkeit internationaler Lieferketten einsetzen. Die Parteien haben im neuen IMVO-Abkommen für den Sektor der Erneuerbaren Energien Vereinbarungen im Bereich der internationalen gesellschaftlich verantwortungsvollen Unternehmensführung (IMVO) getroffen, das heute unterzeichnet wurde. Ziel des Abkommens ist es, durch Zusammenarbeit Risiken im Bereich von Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden gemeinsam anzugehen und zu verhindern.
Die Produktion von Solarmodulen und Windkraftanlagen kann negative Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Biodiversität haben. Unternehmen können mit Problemen wie Abholzung und dem Verlust natürlicher Lebensräume von Tieren konfrontiert werden. Auch Menschenrechtsverletzungen, wie Zwangs- und Kinderarbeit, fehlende Gewerkschaftsfreiheit, unsichere Arbeitsbedingungen und die Ausbeutung der Rechte lokaler Gemeinschaften, können in den Lieferketten von Solar- und Windenergie vorkommen. Die Lieferketten sind komplex und mangelhaft transparent, was dazu führt, dass Probleme nicht von einem einzelnen Unternehmen gelöst werden können. Verschiedene internationale Unternehmen aus der Solar- und Windenergiebranche haben sich daher dem Abkommen angeschlossen. Durch Zusammenarbeit wollen sie eine positive Wirkung erzielen.
Das Abkommen hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird von einer breiten Koalition unterzeichnet. Durch ihre Teilnahme verpflichten sich Unternehmen, die internationalen Richtlinien der OECD und der UN in all ihren Aktivitäten anzuwenden. Damit bereiten sie sich auch auf zukünftige IMVO-Gesetzgebung vor. Die Zusammenarbeit wird von den Ministerien für Auswärtige Angelegenheiten sowie für Wirtschaft und Klimapolitik, Branchenverbänden, Finanzinstitutionen und Interessenvertretungen unterstützt. Die angeschlossenen Wissensinstitutionen, NGOs, Gewerkschaften und der SER unterstützen die Unternehmen mit ihrem Wissen und ihrer Expertise bei der Umsetzung von IMVO.
In den kommenden Jahren konzentrieren sich die Parteien darauf, die Lieferketten einzelner Unternehmen und die damit verbundenen Risiken zu analysieren. Darüber hinaus werden Praxiserfahrungen ausgetauscht und gemeinsame Projekte gestartet, um Verbesserungen umzusetzen. Die teilnehmenden Parteien engagieren sich gemeinsam, um das Bewusstsein für die Bedeutung nachhaltiger Lieferketten zu stärken und dieses Thema höher auf die gesellschaftliche Agenda zu setzen.
Jelmer Pijlman, Geschäftsführer von Solarfields, erklärt kurz, warum die Unterzeichnung des Abkommens so wichtig ist.
„Als einzelnes Unternehmen ist es eine Herausforderung, einen positiven Einfluss auf die Lieferketten auszuüben. Wir fühlen uns verantwortlich. Mit der Unterzeichnung dieses Abkommens sind wir in der Lage, voneinander zu lernen, Vereinbarungen zu treffen und neue Initiativen zu entwickeln. Dies führt zu einem größeren Einfluss auf eine nachhaltige Zukunft für alle. Es darf nämlich nicht sein, dass wir unsere lokalen Klimaziele auf Kosten von Mensch und Umwelt in anderen Teilen der Welt erreichen“, so Jelmer Pijlman.